Das Drama der Menschheit 2 | Wenig faszinierende Strategien 4

01Jun
2013

Auch mehr als 200 Jahre nach Kant scheint Vernunft und Verstand keineswegs selbstverständlich, wenn man diesen aktuellen Zeit Online Artikel über Esoterik liest, in dem es heißt:

“Jeder vierte Deutsche zeigt sich aufgeschlossen gegenüber Wunder- und Geistheilern, gut 40 Prozent der Bevölkerung halten etwas von Astrologie oder New Age, mehr als die Hälfte äußern Sympathie für Anthroposophie und Theosophie – Westdeutsche jeweils mehr als Ostdeutsche.”

Die Strategie, sinnsuchenden Menschen heilende Wässerchen und belebende Steine zu verkaufen, ist offenkundig eine Erfolgstrategie. Mit Gütern Geschäfte zu machen, die kein Mensch braucht und trotzdem sehenden Auges freiwillig kauft, ist legitim. Die Anfälligkeit von Menschen auszunutzen, vom Verstand abzukehren, ist allerdings eine ganz und gar nicht faszinierende Strategie.

“Der Münchner Psychologe und Esoterikkritiker Colin Goldner hält sie alle für Scharlatane. Dabei unterscheidet er zwei Gruppen: ‘Die einen sind überzeugt, im Besitz übernatürlicher Fähigkeiten zu sein. Die anderen wissen genau, dass sie nichts können. Die einen sind Fälle für die Psychiatrie, die anderen für den Staatsanwalt.'”