Kosmisches Intermezzo

27Oct
2008

Es ist wohl ein Gebot der Kontinuität diesen Blog mit neuen Einträgen zu füttern, um immerhin eine unbedeutende Konstante in diesem unsteten Verlauf des Weltgeschehens beizubehalten – auch wenn es Gebot der Stunde wäre, sich schlafen zu legen und zu versuchen in einen früheren Tagesrythmus zurückzufinden. Aber der Uni-Beginn um 17.15 morgen mag das nicht so richtig nahelegen – insofern hier zumindest ein kleines Intermezzo.

Auch wenn mir nicht so ganz bewusst ist, wofür ich meine Zeit gerade verwende – sie hat ja diese äußerst erstaunliche Eigenschaft, dass sie immer vorbei geht, außer in Thomas Lehrs “42”, wer sich von der Ansammlung von sprachlichen Trivialitäten in diesem Blog unterfordert fühlt, dem sei dieses Werk wärmstens empfohlen. Eine etwas präzisere Feststellung entstammt einer Diskussion über die Korrellation von Arbeitspensum und dafür gebrauchter Zeit – was der ungeübte Blick eines Außenstehenden für eine Konstante halten will scheint keineswegs eine zu sein – egal wieviel zu tun ist, man füllt doch immer die zu Verfügung stehende Zeit vollkommen damit aus. Dabei dürfte der Aufwand für eine Problem beliebiger Größe doch konstant sein, sich davon zu überzeugen, dass man in endlicher Zeit verstehen kann, warum es (nicht) lösbar ist. Aber zugegeben ist das ein geringer Anspruch – außer man erweitert diese Frage auf ganze Klassen von Problemen und stellt fest, dass dies nicht in konstanter Zeit gehen wird…

Beim heutigen Klettern jedenfalls war unser Anspruch uns an der praktischen Lösung des Problems selbst zu überzeugen, dass es lösbar ist. Zumindest scheint meine Armmuskulatur (und wer sich jetzt denkt: welche Muskeln? der sollte sich doch selbst mal an jener Kletterwand versuchen…) den Schock besser als beim ersten Mal Klettern verdaut zu haben. Als wesentlich bewegungsintensiveren Sport habe ich hier mittlerweile “Floorball” eine Hockey-Variante kennengelernt – wenn auch die hier heimischen Studenten in aller Regel einige Klassen besser spielen als wir Gäste von Tyskland.

Bis hierhin knapp 300 Wörter – genug für ein Intermezzo, dass zu nachtschlafener Zeit nun entstanden ist. Ausführlichere Kommentare zu der Welt, dem Universum, und dem ganzen Rest folgen, wenn die gesicherte Information vorliegt, dass unser schöner Planet nicht etwa gesprengt wurde, weil er einem wasauchimmer – vielleicht einem intergalaktisches “The Galaxy” im Weg war? Warum ausgerechnet die Bewohner ferner Galaxien ein kleineres Modell ihrer Sternenlandschaft in dem Raum den unsere Erde einst belegte gebaut werden musste? Vielleicht um jemand anders bewusst zu ärgern – auch wenn man mit dem Gesagten eigentlich Recht hat. (Man verzeihe mir die Anspielungen, empfehle den Anhalter – wer ihn noch nicht kennt – als Sekundärliteratur.)

Fernsehen! Bücher!

20Oct
2008

Sie sind da, die Zahlen! Doch ganz gleich wie im wahren Wirtschaftsleben gaben sie das Geschehene kunstvoll verpackt wieder, und diese Konzession an den gemeinsames Kochabend bezieht sich keineswegs auf die Qualität des Essens – das nämlich äußerst smakligt war. Vielmehr gewinnen die (es soll sie geben!) auf dem Korridor anwesenden Schweden von den Tyskländern den Eindruck einer ausschließlich in Horden auftretenden Spezies, die sich sehr ausdauernd auszubreiten im Stande ist. So auch dann beim gestrigen Filmabend, bei dem weder die königliche Schlacht (“Battle Royale”) noch “Divine Intervention” für all zu große Begeisterung sorgten – vielleicht war das erste die intellktuelle Unter-, das zweite die Überforderung, lediglich ein Klassiker sorgte für hervorragende Unterhaltung – Loriot´s Satire “Pappa ante Portas” Zum Ausklang des Abends habe ich mir Marcel Reich-Ranicki´s erneuten TV Auftritt angesehen – Gottschalk mag in diesem Fall zu einem gewissen Teil mit seiner Kritik Recht haben, den sein – seit einer Woche – Duzfreund Marcel bewegte sich keinen Schritt von seiner Position. Aus seiner Sicht der Welt mag er damit vollkommen Recht haben, so vollkommen Recht wie ein Matheprofessor der Realschülern den Satz von Cavalieri beibringen will. Das wird in Einzelfällen funktionieren, und auch Reich-Ranicki´s TV-Programm wird Einzelfälle interessieren – aber ob die Begriffsassoziation von Schiller als Unterhaltungsdichter und Unterhaltungsfernsehen in der heutigen Medienlandschaft gerechtfertigt ist?

Wenn man in der Landschaft der Medienkritiker etwas liest wie

Herr Reich-Ranicki, ab in die Bücherei! Herr Gottschalk, gehen Sie in Rente! Herr Raab, übernehmen Sie!

dann stellt sich die Frage – hat hier ein Pro7-internes Magazin geschrieben oder war es doch wieder der Spiegel? Dieser Kommentar bezog sich auf das gestrige – heute von mir gesehene – Turmspringen, dass an Unterhaltung – wenn auch nicht im Reich-Ranickischen Sinne – wohl als Teil der Reihe von Raabs Samstagabend-Shows seit geraumer Zeit mehr bietet als Gottschalks gebührenfinanzierte Wetten-dass-Sendung. Dass der Spiegel Raabs Kreationen immer wieder unerwartet gut wegkommen lässt wäre in diesem Sinne noch verdienter, dass neben solchen “eigentlich sinnfrei aber sehr unterhaltsam”-Shows in seiner täglichen Sendung auch mal etwas wie “Klangsteine” Fernsehzeit zugestanden wurde.

Doch um nicht über Gebühr unterhaltende Bildmedien in den Vordergrund zu stellen – natürlich gibt es intellektuell anregendere Tätigkeiten als jene zu konsumieren. Im Speziellen sei damit das Metier eines MRR gemeint:

Professor Abronsius:
Bei Kant kann sich der müde Geist am reinen Denken laben.
Aber wenn der Autor Hegel heißt,
wird man am Weltgeist traben.
Deutscher Tiefsinn auf Papier gedruckt und alles Erstausgaben!
Nur Erbauliches, wohin man guckt.
Ein Leben ohne Bücher war Tortur!
(“Bücher, Bücher” aus Tanz der Vampire)

Dazu passend war ich heute in der Lunds Stadsbibiliotek – die eine beachtliche Anzahl englischsprachiger Bücher und immerhin einiges an deutscher Belletristik bereithält. Angenehm unbürokratisch kann man auch als Utlänningar dort kostenfrei Bücher ausleihen – zumindest wenn man im Stand ist mit dem Computer-Terminal zum Ausleihen der Bücher umzugehen – wir leben schließlich in einem hochtechnisierten Land. Nunja, irgendwo werden hier wohl “Top-Talente” sein, wenn schon nicht daheim.

Analystenratings: Obst und Pizza

17Oct
2008

Wenn man sich über eines nicht beschweren kann, dann ist das zu wenig Abwechslung in den Nachrichten dieser Welt, der Tag ohne Nachrichten scheint unwahrscheinlicher denn je. Natürlich, den wird man immer noch durch einige Lückenfüller zu vermeiden wissen, wie der Versuch der Verhohnepiepelung des Bundespräsidentenamtes durch die PDS-Nachfolgepartei: Ackermann verhaften und Brechts Kinderhymne – soweit Sodann so lustig – aber wenn ein Satz wie “Ich halte das, was wir haben, ja nicht für eine Demokratie.” aus dem Munde eines “Politikers” kommt, der für eine Partei kandidiert deren favorisiertes Regierungssystem in der jüngeren Geschichte der funktionierenden Demokratien über Hybridregime bis Diktakturen ausschließlich zu totalitären System geführt hat, grenzt das an Realitätsverzerrung.

Nun, es gibt genügend wichtigere Neuigkeiten – vor allem eine die außerhalb der ferneren Umgebung hier weniger internationale Beachtung finden dürfte: Der Wechselkurs der schwedischen Krone ist mittlerweile bei ziemlich genau 10 – zwischenzeitlich bekam man für einen Euro fast 10.2 Kronen wie dieser Tageschart zeigt, der in seinen Schwankungen eher an Aktienindizies denn an eine europäische (nicht-isländische) Währung erinnert. Überhaupt die Indizies – würde ein Schwede versuchen Deutsch zu lernen in dem er den Tyskländern einfach gut zuhört – er würde sich erschließen, dass “Was macht der Dow?” nur “Hur är läget?” heißen kann. Vielleicht würde er auch statt “sich lustig machen über jmd.” ein viel treffenderes Wort lernen, das völlig zu Unrecht im deutschen Sprachgebrauch unterrepräsentiert ist…

Im deutschen Sprachgebrauch wesentlich sicherer ist da natürlich Marcel-Reich-Ranicki, der noch vor der heute abend stattfindenen Diskussionrunde über das Niveau im deutschen Fernsehen dem WDR ein Telefoninterview (-> 3:20) gab, und dem Moderator erklärte das “Reaktion” ein Pluralwort sei, wie Obst  “nicht ein Apfel, sondern viele Äpfel, Birnen und Pflaumen” sei – wenn ich jetzt Marcel Reich-Ranicki erklären würde, was OBST wirklich ist – wie groß wäre die Verwirrung erst dann? Jedenfalls war das der Punkt – schon einige Wochen allerdings her, und somit an Aktualitätsharakter für eine Publikation im schnelllebigen Internet fast nicht würdig – wo ich einstmals in einer algoritm teori Vorlesung mich nicht mehr einkriegen konnte, als OBST nicht nur Kapitelüberschrift war, sondern auch noch OBST-Bäume gezeichnet wurden (es handelt sich schließlich um einen optimal […] tree).

Diese wirklich sich als hörenswert erwiesen habende Vorlesung hat diese Woche bereits geendet – es folgt nur noch die Klausur nächste Woche – aber nach der sehr positiven Bewertung unserer Assignments und “pretty obvious” als Antwort für alles sehe ich das einigermaßen gelassen – wenn das nicht verführte Euphorie in Anbetracht der heute offen gelegten Korrekturmethode “If it´s not appearently wrong, I gave you the points” war?

Verfrühte Euphorie gestreut zu haben wurde mir auch von anderer Seite nahegebracht – das zu hohe Rating des Produktionsergebnisses in Form eines in planarer Form gebackenen Hefeteigs mit verschiedenen pflanzlichen und tierischen Belägen (im allgmeinen Sprachgebrauch auch: Pizza)  von einigen Tyskländern in einer Korridorküche wurde im TM-Deutschland Rating um einiges revidiert. Wir werden hier an dieser Stelle auf weitere Analystenratings verzichten, bis wir die nächsten Zahlen (Einkaufsliste für die heute abend anstehende Lasagne für 10 Leute) bekommen…

Die Welt, deine Intellektuellen und der ganze Rest

13Oct
2008

Auch dieser Blogeintrag wird – wie in der Tendenz die letzten schon – mehr den Geschehnissen in der Welt gewidmet sein als meinen Erlebnissen im Süden Skandinaviens. Viel gibt es davon nicht zu berichten, ein paar kleine Uni-Kuriositäten wie Hausaufgaben, die einen Tag vor des bereits bekannten Abgabetermins noch nicht gestellt sind oder derartige Freaks im Funktionalanalysiskurs die nur Sekundenbruchteile nachdem der Professor eine Formel an der Tafel hat sich zu Wort melden: “I disagree to this!” Achja, was diesen Professor angeht, könnte man die heutige Pausenunterhaltung mit uns, einer Gruppe Studenter från Tyskland, durchaus erwähnen. Geführt auf Englisch, dann plötzlich von ihm “Lasst uns Deutsch sprechen, ich spreche so wenig Deutsch.”, die darauffolgende Frage von einem von uns – “Woher kannst du Deutsch?” (wohlgemerkt überträgt sich die schwedische Konvention des Duzens gleich welcher Person hier ins Deutsche) – die etwas überraschende Erklärung, er habe sogar die deutsche Staatsbürgerschaft, auch wenn er gebürtiger Rumäne sei. Insofern besteht mein derzeitiger Dozentenstab also aus einem Rumänen, einem Deutschen, einer Spanierin und – hätte das noch jemand für möglich gehalten – einem Schweden.

Weniger international sind die gemeinsamen Koch- und Videoabende von uns Tyskländern hier – dafür umso erfolgreicher, als auch die selbstgemachte Pizza ein voller Erfolg für unser Erstlingswerk wurde. Der letzte Film “Little Miss Sunshine” bot jedenfalls wesentlich mehr Unterhaltung als Intellektuelles. Fernsehen und intellektueller Anspruch – dieses scheinbare Paradoxon bringt mich sogleich zum nächsten Thema: Marcel Reich-Ranicki´s Verhohnepiepelung des deutschen Fernsehpreises. Kurz war ich versucht etwas wie “streitbarer Auftritt” zu schreiben, ehe mir einfiel welch treffenderes Wort es im Deutschen es dazu gibt. Aber streitbar kann man diese Kritik kaum nennen, jedenfalls nicht an, wenn er von den in dieser Weise Kritisierten jede Menge Applaus bekam, der sich vielleicht weniger auf Respekt mit einem großen Literaturkritiker und Literaten, einem alten dazu, gründete, als vielmehr auf die Annahme der von Gottschalk ausgestreckten Hand zum Friedensschluss. Das war dann natürlich Spiegel-Chefpolemiker “Henryk M. Broder” nicht genug, sondern viel zu wenig, um ein Fanal zu setzen gegen die Verdummung der Gesellschaft durch die Medien. Aber was wäre das für eine Streitkultur in diesem Land, wenn man – nachdem man schon seine Anschuldigungen gekonnt platziert hat – ein Angebot zum Friedensschluss aus Prinzipgründen ausschlagen sollte? Was wirklich spät kommt, ist Elke Heidenreichs trotzige Trittbrettaktion “Schmeißt mich jetzt raus”. Wann hätte eine jener Intellektuellen wie sie, die sonst keinen Zugang zur ersten Reihe der Medienöffentlichkeit bekommt, eine Publicity wie jetzt dafür bekommen? Die ganze Aufregung ist viel zu viel – in einem Land, in dem die Medienfreiheit hinreichend gut funktioniert, bekommt jedes Volk die Medien die es verdient. Ob moderner Voyeurismus oder Heile-Welt-Träumerein – es wird für alles einen Markt geben, und jede Art von text- oder bewegtbildvermittelter Information wird jeder einzelne so nutzen wie er dazu in der Lage ist, oder kurz und eigenwillig (und polemisch): Das Fernsehen macht die Dummen dümmer und die Klugen klüger. Ich will nicht in eine Abhandlung über Medien verfallen, dass überlasse ich gerne anderen (wie ein Prof in einer Vorlesung über formale Sprachen einmal sagte, als er auf das Thema natürliche Sprachen kam: Das überlassen wir mal anderen Fakultäten), nur ein kurzer Schlusskommentar zu Marcel-Reich-Ranicki´s Kritik: Ein aus meiner Sicht nicht besser zu machender Kompromis aus berechtigter Kritik und der nötigen Friedfertigkeit, sich die Hände zu reichen und tatsächlich etwas ändern zu wollen, anstatt schmollend sich zurückzuziehen und nichts als ein arrogantes “Mir reichts mit euch Deppen” zurückzulassen.

Etwas ähnliches hatte vielleicht auch Mr. Dax im Sinn, der nicht nur die Chancen 70:30 prognostizierte, dass das “uns der ganze Laden um die Ohren fliegt” sondern auch zu “einem kleinen Dankensbrief an die Börsenbriefschreiber, die seit Jahren sagen, das ist nur eine kleine Delle, sitzen Sie es aus…” aufrief. Er scheint Lügen gestraft zu werden, schaut man sich die heutige Entwicklung an – doch was ist das für eine Nervosität auf den Märkten bei Bewegungen von 10% nach oben oder nach unten – was meinte Yunus dazu? “Der Kapitalismus ist zum Spielcasino verkommen“. Der Unterschied zwischen Börsenparket und Casino ist nur: Bei letzterem gewinnt die Bank immer.

Bewunderung eines Problems

10Oct
2008

Ich werde nun fortfahren die Ereignisse einigermaßen chronologisch zu berichten – ohne das man meinen Blog mit einem Ticker verwechseln sollen, vielleicht sogar mit einem Krisenticker – auf dieser Seite ist derzeit noch der Eintrag zu lesen:

16.30 Uhr: Der Dow Jones dreht nach anfänglichen Gewinnen erneut ins Minus. Auch der Dax fällt erneut unter die Marke von 500 Punkten.” (manager-magazin.de)

Dieser Tippverfehler – es steht dort auf der Seite wirklich “500 Punkte”, nicht das man dies für einen Copy/Paste-Fehler meinerseits betrachtet – hat mich in der Qualität der Überschätzung der vorhanden Tatsachen an jenes Zitat aus der Kömodie “Der bewegte Mann” erinnert:

“[Nachrichten im Radio] Köln: In den frühen Morgenstunden explodierten zwei Atombomben in der Innenstadt. Entschuldigung, in den frühen Morgenstunden explodierten zwei Autobomben in der Innenstadt.”

Damit wären wir auch schon bei dem Thema – den in der Chronologie der Ereignisse folgte nach dem letzten Blog-Eintrag der dritte Movieabend in “meiner” Korridorküche, in der eine Gruppe von Tyskländern die Couch besetzt haben um einen, nein nicht oben genannten Film zu sehen, sondern der wesentlich die Nachwirkung eines ehemaligen deutschen Politikers österreichischer Abstammung thematisierte, dem Daniel gar schon einen eigenen Blog-Eintrag gewidmet hat. Auch wenn die Namen A. H., E. B. oder H. G. in regelmäßigen Abständen fielen, und die Schweden, die abundzu in die Küche schauten, vielleicht auf falsche Gedanken gekommen sind – es ging bei der Satire Schtonk natürlich um die Verhohnepiepelung des Personenkultes der um “F.H.” (mit den Initialien auf seinen Tagebüchern) getrieben wurde.

Dass der folgende Film Tuvalu – gezeigt zwischen 0 und 2 Uhr dann von Daniel als wirklicher Höhepunkt bezeichnet wurde – was sich auch mit der übrigen Meinung des Publikums deckte – schien einigermaßen verwunderlich nach meiner Ankündigung “wird wohl einige fesseln, andere zum Aufbruch bewegen”. Nun wenn man einen Film als nicht massentauglich ansieht, sollte man nicht die lokal vorliegende Masse unterschätzen. Überhaupt, höre man einmal den alltäglichen Diskussionen in unserem Grüppchen von Physikern, Mathe- und Informatikern zu – da wird gerne einmal die Literatur von Max Frisch, die Theorie von Keynes oder die europäische Geschichte des Neueren zur Diskussion gebracht – schon einmal ein Grüppchen von Studenten eher textlastiger Studienfächer gesehen, in denen das NP=P Problem zur Sprache kam? Die Gruppe “Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem…” einer deutschen Facebook-Kopie wäre auf dieses Problem tatsächlich sehr zutreffend…

Ansonsten war gestern wieder ein Sittning/Klub angesagt – Photos online. Ein Tag Partypause, heute nachmittag dann wieder die Bewunderung unserer Probleme… äh nein, der intendierte Lösungsversuch der anstehenden Hausaufgaben und dann die nächste Korridorparty. Nicht zu vergessen die Zubereitung verschiedener Gerichte rund um die hier bereits in Voratshaltung vorhanden Kartoffeln – falls die Welt(finanz/wirtschafts)krise auch vor dem ICA-Supermarkt vor der Tür nicht Halt machen sollte. Jene ist im übrigen nicht in obiger Bewunderung eingeschlossen – aber die Krise ist ja auch nicht das Problem. Nachdem wir oben schon einmal bei Frisch waren, ende ich diesen Eintrag mit einem Zitat von Max Frisch:

“Die Krise ist ein produktiver Zustand. Man muß ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.”