Eine Rückschau, die keine ist

10Jan
2010

Der erste Beitrag des neuen Jahres erfordert naturgemäß soetwas wie einen Rück- und eine Vorschau zugleich – nein! an dieser Stelle kommt kein Link; ich denke, ich werde dazu übergehen Links, deren einzige Aufgabe es wäre, in mit Zaunlattensegmenten auf den Leser einschlagender Weise, eine Anspielung zu erklären, sein zu lassen, unter besonderer Berücksichtigung der Kolumne eines deutschen IT-Verlages…
Na gut, das wäre noch nicht mal eine besonders intelligente Anspielung gewesen, es ist wohl eines der zahllosen Dinge, die diesem Blog noch zum Vergleich mit Faust II fehlen. Ein Link an dieser Stelle sei gestattet, zeigt er doch auch, wie man das mit der Rückschau auf poetische Art und Weise hätte lösen können…

Ich hatte mir diese Rückschau durchaus ernsthaft vorgenommen, wartete auf den sentimentalen Moment, den man zu soetwas benötigt, doch er kam einfach nicht, und ich versuchte auch nicht einen passenden Gedanken mit zwei Flaschen Valpolicella anzulocken… Die sentimentalen Momente in Gestalt eines nächtlichen Anhörens (respektive Anschauens) von “Rosa Helikopter” waren zwar voller (sentimentaler) Gedanken, und doch in keinster Weise geeignet dazu, sie in Worte zu fassen; zumindest war ich nicht dazu fähig, diese Stimmung mit Worten einzufangen.

So endet ein Jahr ganz wie es anfing, es bleibt immerzu die Frage nach dem Wohin und Wozu – nein, nicht nach dem Woher. Wer die Frage nach dem Woher stellt, der erwartet doch auch, dass das Woher ihm eine Antwort gibt auf das Wohin und Wozu, dass diese eine Singularität, die vor allem anderen einmal war, all das weiß, was sich Philosophen seit Jahrtausenden fragen, kurz das Wohin und Wozu. Sollte sich je herausstellen, dass das Woher einfach nichts ist, nichts von Belang, eine Laune der Natur, ein Spiel des Universums, was dann? Wir sind hier, in unserer artifiziellen Welt, in der Lebewesen, deren Erbgut zu 98% dem des Schimpansen gleicht, sich einen erbitterten Wettkampf um das höchste Gebäude der Welt liefern, jüngst erneut getoppt durch den Turmbau zu Dubai. Diese Welt beantwortet die Frage nach dem Wohin mit “Nach oben.” und die Frage nach dem Wozu mit “Desshalb.”. Das Woher ist ihr sowieso irrelevant, und doch werden die Zweifler nicht aufgeben, die Fragen immer und immer wieder zu stellen, vielleicht auch ihre eigenen Antworten finden, weniger in den Höhen der Türme, als in den Untiefen des Denkens…