Seen, Berge und Bären

30Sep
2008

Um nicht die Leserschaft meines Blogs in jener Art und Weise zu verlieren, wie es der CSU an Wählerstimmen in Bayern passierte oder dem Dow und Dax an Punkten beim heutigen Börsenschluss – möchte ich es zumindest versuchen mich nun allgemeinverständlich zu artikulieren. Ersteres bringt mich natürlich sofort zum ersten Thema: Die Wahl in heimatlichen Gefilden am vergangenen Sonntag. Mit Livestream von ARD und ZDF wurde das Spektakel verfolgt, pünktlich 18.00 Uhr dann die Verkündung der – je nach Sichtweise – Genese der Demokratie in Bayern oder dem Ende der heilen bayerischen Welt? Seen, Berge, CSU – was passt nicht in die Reihe (-> 4:20)? Wie auch immer, davon vollkommen unberührt setzten wir den Kulturimport aus der Heimat nebst Besetzung der Korridorküche – um den “potatos inclusive” Passus aus Daniels Mietvertrag seiner Wohnung in einem Bauernhof in Kävlinge auch gebührend zu nutzen, machten wir uns an die Zubereitung von Wiener Schnitzel und Bratkartoffeln. Es sah nach gigantischen Mengen aus – “Wer soll das denn alles essen?” was wir uns zu fünft zubereitet haben – nur Minuten später war von 2 Schnitzel- und 3 Kartoffelpfannen nichts mehr übrig. Natürlich wäre ein Abend mit Freaks ohne kreative Aktionen nicht denkbar – und so führte das zufällige Zusammentreffen zweier unterschiedlicher Flaschen Cola – amerikanisches Orginal und Fälschung von der ICA-Hausmarke zu der spontanen Idee – natürlich unter hochgradig wissenschaftlichen Bedingungen einen Blindtest durchzuführen was den welches sei. Blind war vor allem unser Unterscheidungsvermögen jenes für die Kulturinvasion seines Ursprungslandes typischen Getränks von seiner Kopie zu unterscheiden – mit 2 zu 2 Stimmen richtig/falsch zugeordnet wäre somit statistisch signifikant belegt, das Kopie und Orginal für den ungeschulten Colatrinker nicht zu unterscheiden sind.

Jedenfalls war unser “mat” hervorragend und verlangt nach Wiederholung solange wir noch Zugriff auf Daniels Kartoffellager haben – in das wir bei dem Radausflug am Samstag nach Kävlinge einen Blick werfen durften. Jetzt bin ich zwar völlig in der Chronologie durcheinander geraten – aber was soll es, so viel Flexibilität sei dem Leser (falls er bis hier her gekommen ist…) abverlangt. Bilder davon stehen schon im Album – einer der Tage an dem sich mein Rad am meisten bisher bewährt hat. Aber natürlich sei an dieser Stelle auch jenen mittlerweile aus dem Straßenverkehr geschiedenen Fahrräden gedacht. Zumindest dürfte die Bilanz bei Christian wesentlich besser ausfallen als meinem damaligen dreitägigen Vergnügen mit der Rostkomposition der beiden Studentenfänger. Und so schlecht wie die Bilanz derjenigen die an der Börse in Banken investiert sind kann sie ja gar nicht sein. Da werden sich einige der von Bären niedergerungenen die Binsenweisheit des Lebens überhaupt denken – hinterher weiß man es besser (oder äquivalent: warum hat das Leben keine Rückgängig-Taste?). Doch um den Kreis zu schließen noch zu einem anderen Bären: Vielleicht hätten sich auch bei einer großen bayerischen Partei die Rückgängig-Taste gewünscht, die ihren Leitbär erst von Bord geworfen hat und ihr Schiff nun sinken sieht – Stoi-Bär, dich braucht das Land – und die Internetredakteure der Bayern-SPD!